Am 01. April 1960 übernahmen Erhard Zieger – zuvor angestellter Fahrer bei einer Fabrik und Busfahrer in Borken – mit seiner Frau Hildegard, den „Vestischen Omnibus Reisedienst“ (VOR) der Fa. K. Scheideler KG.
Mit dem Betriebsgelände an der Bahnhofstraße 3-5, heute Standort eines Mehrfamilienhauses, wurden 5 Busse, 2 Personenanhänger und 7 Fahrer übernommen.
Aus dem Start im Linienverkehr zur Zeche und Chemischen Werken hat sich bis heute ein international agierendes Reiseunternehmen entwickelt.
Die Organisation und Durchführung von Gruppenreisen kamen 1981 dazu.
Mit einem eigenen VR-Reisebüro können wir bis heute vielen Einzelreisenden die passende Urlaubsreise buchen.
Seit 2013 sind wir mit einer Zweigstelle in Berlin (VRtours Berlin) vertreten, dort u.a. im Luxusbussegment (VR VIP lines Berlin).
Linienverkehr
In den 1960er Jahren übernahm die „Vestische Straßenbahnen GmbH“, die bis dahin nur für die Straßenbahnlinien im Vest Recklinghausen zuständig war, auch die Konzessionen für die Buslinien der damaligen Deutschen Bundesbahn (DB), die bereits zuvor die Linie des „Vestischen Reisedienstes“ (VR) übernommen hatte. Das Straßenbahnnetz wurde ab 1956 sukzessive abgebaut und mehr und mehr Busse wurden eingesetzt. Die Bedienung der neuen Buslinien wurden teils auch an private Busunternehmen vergeben. Hier bekam auch der VR den Zuschlag für mehrere Linien.
Neuer Standort
Am „Betriebshof Bahnhofstraße“ wurde es bald zu eng und so bezog man 1968 mit bereits 10 Bussen die neue, moderne Garagen- und Werkhalle mit angegliederten Sozial- und Büroräumen an der Annabergstraße 15a.
Ab 1970 wurde mit der Planung & Durchführung von Klassenfahrten, inkl. Programm und Unterkunft, begonnen. Seit 1977 wurden sie in einem jährlich aktualisierten „Klassenfahrten-Katalog“ verschickt.
Die Schulfahrten wurden ziemlich schnell zu einem großen Erfolg. In der Saison fuhren z.B. oftmals pro Woche allein rund 800 Personen in den Chiemgau.
Nach und nach erweiterte sich der VR-Wirkungskreis und die Anzahl der Linien- und Reisebusse stieg kontinuierlich. Urlaubsreisen in den Süden und Städtereisen kamen in Mode. Fahrten über mehrere Tage mit Zwischenübernachtung und ohne Klimaanlage in den Bussen wurden in Kauf genommen, um die verheißungsvollen Strände Italiens und Spaniens zu erreichen, wobei der Busfahrer nicht selten auch Reiseleiter und Animateur in einer Person war. Besonders beliebt bei den Kunden waren die regelmäßigen Fahrten nach Prag, Budapest und Torredembarra an der Costa Dorada in Spanien.
Neue StrukturMit der Gründung der Firma „FF Reisen“ (Ferien- und Freizeitreisen) 1981 kam die Organisation von weiteren Gruppenreisen wie Chorreisen, Clubtouren, Themen- und Kulturreisen u.a. hinzu. Der Reiseveranstalter wurde 2002 in den „Vestischen Reisedienst“ integriert. Hier werden bis heute Flug-, Bahn- und Busreisen europaweit für Gruppen organisiert.
Zum 30-jährigen Firmenjubiläum am 01.04.1990 wurde der Senior Erhard Zieger mit einem restaurierten „Setra S6“ aus dem Baujahr 1958 als Geschenk überrascht:
Aluminium-Radkappen, Außenspiegel, Stoff für die Schlafsesselbestuhlung, selbst das Radio und die Vase mit den Plastikblumen wurden originalgetreu wieder hergestellt.
Bis heute fährt der Hingucker „Oldtimer Eddi“ - manchmal mit Anhänger „Hilde“ - kleine Gruppen bis zu 21 Personen zu besonderen Anlässen durch Ruhrgebiet und Münsterland.
„Oldtimer Eddi“ stand auch schon bei der Verfilmung „Das Wunder von Bern“ und in Kai Pflaumes Sendung „Nur die Liebe zählt“ vor der Kamera.
Infos/Preise zur Anmietung
Ein weiteres Highlight war 1979 der Kauf eines Doppeldecker-Gelenkbusses „Neoplan Jumbo Cruiser N138“ mit 93 Sitzen und Bar. Er gilt bis heute als der größte straßentaugliche Omnibus der Welt.
Insgesamt wurden nur 11 Busse dieses Typs gebaut, teils als Sonderausführung (z.B. als Wohnmobil für einen Scheich). Gleich auf der Jungfernfahrt verkeilte sich der „Superbus“ nachts in einer Straße in Paris.
Es gab kein Vor und kein Zurück mehr. Nur mit Hilfe der ausgestiegenen Fahrgäste, die mit großem „Hallo“ die am Straßenrand geparkten PKW auf den Bürgersteig wippten, konnte eine Gasse für den Bus geschaffen werden.